Prostitution ist eine Branche und ein Wirtschaftsfaktor mit einem beträchtlichen Anteil am Bruttosozialprodukt. Die Dienstleistungen von Prostituierten werden täglich mindestens von 600.000 Männern in Anspruch genommen. Sie kaufen pro Jahr 180 bis 250 Millionen sexuelle Dienstleistungen von Prostituierten und geben dafür mindestens 6,5 Milliarden Euro aus.

Diese Zahlen basieren auf Schätzungen über die Anzahl weiblicher und männlicher Prostituierter, die dauerhaft oder gelegentlich in Deutschland anschaffen gehen. Diese Angaben sind unsicher, weil es genügend Frauen und Männer gibt, die behördlich unerkannt bleiben wollen oder müssen. Der Prostitution gehen in Deutschland – an einem Mittelwert der unterschiedlichen Einschätzungen orientiert – etwa 200.000 Personen nach (es gibt Schätzungen bis 400.000 Personen), davon sind über 50 Prozent der Frauen aus Ländern außerhalb der EU.

Rund um dieses Gewerbe werden Milliarden Umsätze gemacht, um nur einige zu nennen: Getränke-, Kosmetik, Textil-, Sexindustrie und Grundstücks-, Immobilien-, Baubranche sowie Hotel-, Tourismus-, Messe-Gewerbe als auch die Bereiche, die direkt davon profitieren, Vermieter, Bar- und Clubbesitzer, Rechtsanwälte, Steuer- und Versicherungsberater. Bund, Länder und Kommunen kassieren Steuern, Bußgelder und Pacht bzw. Mieten.